zur natur des bildes
Wir sehen, was wir erwarten. Aber sehen wir etwas, wenn wir nichts erwarten? Ort meiner künstlerischen Intervention ist der Innenhof des BSBZ: Im großen Verbindungsgang zwischen Alt- und Neubau ist ein abstraktes Bild bestehend aus verschieden farbigen Flächen zu sehen. Auf ausgewählten Fenstern des Innenhofes (Speisesaal, Stiegenaufgang, Werkraum) sind weitere kleine Farbflächen aufgeklebt. Von bestimmten Positionen aus sind - durch die vorderen Fenster im Hof in Verbindung mit dem sich dahinter befindlichen großen Glasbild - Worte zu lesen. Die so entstehenden Worte beschreiben mögliche Inhaltsebenen der gesamten Arbeit. Sie zeigen auf, was ein Bild sein kann. Die Worte verweisen auf die gesamte Arbeit an sich: Idee, Bild, Code.
Der Aufenthalt an der Schule dauert drei Jahre und während dieser Zeit werden die Schüler wahrscheinlich alle Räume mit Bezugspunkten entdecken. Damit verändert sich auch die Sicht auf das Bild während der Ausbildung. Langsam erschließt sich den Schülern das große Glasbild als Träger verschiedener Informationsebenen, als eine Denkkonstruktion.